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ACO Haustechnik


Bildungscampus Riem – Nachhaltiges Wassermanagement als Teil der Bildungsinfrastruktur

Der Bildungscampus Riem in München zählt zu den größten Schulbauprojekten der Stadt und verbindet moderne Bildungsarchitektur mit einem umfassenden Nachhaltigkeitskonzept. Auf einer Fläche von rund 8 Hektar bietet der Campus Platz für rund 2.400 Schülerinnen und Schüler. Das Schulensemble umfasst ein sechszügiges Gymnasium, eine fünfzügige Realschule, zwei Dreifachsporthallen, zwei Schwimmbecken mit Hubböden sowie die zentrale Volkshochschule des Stadtteils. Die Sportanlagen stehen sowohl dem Schulbetrieb als auch lokalen Vereinen zur Verfügung und fördern die gemeinschaftliche Nutzung öffentlicher Infrastruktur.

Nachhaltigkeit als integraler Bestandteil des Campuskonzepts

Der Bildungscampus Riem wurde von Beginn an unter nachhaltigen Gesichtspunkten geplant, mit dem Ziel, ökologische Verantwortung mit einer zukunftsorientierten Bildungsinfrastruktur zu verbinden. Eine 2.000 m² große Photovoltaikanlage auf den Dächern erzeugt jährlich rund 160.000 kWh Strom und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung des Energieverbrauchs.

Ein zentraler Bestandteil des nachhaltigen wassersensitive Konzept des Campus. Das Regenwassermanagementsystem wurde so ausgelegt, dass es Niederschläge nicht nur zurückhält, sondern gezielt in den natürlichen Kreislauf integriert. Dabei wird das anfallende Wasser entweder zwischengespeichert, zur Bewässerung genutzt oder über Rigolen dem Grundwasser zugeführt, wodurch das öffentliche Kanalnetz entlastet wird.

Um den Campus bestmöglich an die veränderten Klimabedingungen – wie extreme Hitze, Starkregen, Hagel oder Sturm – anzupassen und Schäden an Gebäuden zu vermeiden, wurden umfangreiche Maßnahmen zur Klimaresilienz umgesetzt. Neben dem begrünten Dach tragen zahlreiche Grünflächen auf dem Campus zur Verbesserung des Mikroklimas bei, indem sie nicht nur als natürliche Wasserspeicher fungieren, sondern auch als Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten erhalten bleiben oder neu entstehen. Diese integrative Planung verbindet Funktionalität mit ökologischer Nachhaltigkeit und macht den Campus zu einem zukunftsfähigen Bildungsstandort.

Gründach als Retentions- und Klimaschutzmaßnahme

Das extensive Gründach spielt eine wesentliche Rolle in der Regenwasserbewirtschaftung. Durch die Begrünung werden Niederschläge gespeichert, verzögert abgegeben und teilweise verdunstet. Dadurch werden Einleitbeschränkungen eingehalten, die Kanalisation entlastet und das Risiko von Überlastungen bei Starkregenereignissen minimiert. Das Gründach trägt zudem zur Verbesserung des Mikroklimas bei, da es durch Verdunstung für Kühlung sorgt und gleichzeitig CO₂ bindet.

Regenwassernutzung für die Bewässerung der Außenanlagen
Das auf den Freiflächen gesammelte Regenwasser wird gezielt in unterirdische Rigolen geleitet, wo es entweder versickert und dem Grundwasser zugeführt wird oder zur Bewässerung der Sportflächen genutzt werden. Diese Maßnahmen tragen zur Reduzierung des Trinkwasserverbrauchs bei und ermöglichen eine nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser.

Geothermie und Grundwassernutzung zur Energieeinsparung
Neben dem Regenwassermanagement ist auch die Nutzung von Grundwasser in das Nachhaltigkeitskonzept integriert. Eine innovative Kühltechnik nutzt Grundwasser zur Temperierung der Gebäude im Sommer, während das gleiche System im Winter für geothermische Beheizung sorgt. Dadurch wird der Energieverbrauch reduziert und der Campus bleibt auch unter extremen Witterungsbedingungen klimatisch stabil.

Sichere und effiziente Entwässerung der Gründächer

Ein Gründach speichert Regenwasser und gibt es verzögert wieder ab. Doch bei starken oder langanhaltenden Niederschlägen kann die natürliche Speicherfähigkeit überschritten werden. Um Schäden an der Bausubstanz zu vermeiden und eine kontrollierte Ableitung des überschüssigen Wassers sicherzustellen, ist eine zuverlässige Entwässerung notwendig. Damit das Wasser kontrolliert abgeleitet werden kann, kamen leistungsfähige Freispiegel- und Unterdruckentwässerungssysteme von ACO Haustechnik zum Einsatz.

Für die Regel- und Notentwässerung des Gründachs wurden ACO Spin Freispiegelabläufe DN 100 in Edelstahl V4A und ACO Jet Unterdruckabläufe DN70 eingesetzt. Diese Systeme gewährleisten eine zuverlässige Wasserableitung, selbst bei hohen Niederschlagsmengen, und verhindern Stauwasserbildung auf der begrünten Dachfläche. Edelstahl V4A ist beständig gegenüber Feuchtigkeit und organischen Bestandteilen des Substrats, zudem weist es eine hohe Korrosionsbeständigkeit auf. Zusätzlich wurden die Rohrleitungen mit Armaflex gedämmt, um Wärmeverluste zu reduzieren und Kondenswasserbildung zu vermeiden. Durch diese Maßnahmen ist das Entwässerungssystem auch unter extremen Witterungsbedingungen zuverlässig funktionsfähig.

Brandschutzanforderungen für Dachentwässerung

Aufgrund der baulichen Gegebenheiten mussten spezielle Brandschutzmaßnahmen in die Entwässerung integriert werden. Bei Dachabläufen, die sich weniger als fünf Meter unter aufgehenden Gebäudeteilen befinden, sind Brandschutzeinsätze vorgeschrieben, um die Ausbreitung von Feuer und Rauch über die Entwässerungsleitungen zu verhindern. Die ACO Dachabläufe wurden daher mit Brandschutzeinsätzen und einem ACO Hitzeschutzschild ausgestattet, das thermische Belastungen reduziert und die Brandschutzanforderungen gemäß den geltenden Vorschriften erfüllt.

Rohrleitungssystem

Korrosionsbeständigkeit und Frostsicherheit: Edelstahl V4A für das Rohrsystem

Das Rohrsystem der Dachentwässerung, unter anderem sichtbar im Bereich der Sporthalle des Bildungscampus Riem, wurde aus hochwertigem Edelstahl V4A gefertigt. ACO Pipe Edelstahlrohre in den Dimensionen DN 100 bis DN 315 gewährleisten eine langlebige und widerstandsfähige Entwässerungslösung.

Die Entscheidung für Edelstahl V4A anstelle von verzinktem Stahl war insbesondere aufgrund der chemischen Belastung durch das Gründach erforderlich. Huminsäuren, die durch den biologischen Abbau organischer Substanzen im Substrat des Gründachs entstehen, können korrosiv auf bestimmte Metalle wirken. Während herkömmlicher Stahl durch diese chemischen Prozesse angegriffen wird, ist Edelstahl V4Adank seines erhöhten Molybdängehalts besonders widerstandsfähig gegenüber diesen Einflüssen. Dies gewährleistet eine lange Lebensdauer des Rohrsystems ohne Korrosionsschäden und minimiert den Wartungsaufwand.

Um auch in kalten Witterungsperioden eine sichere Wasserableitung zu gewährleisten, wurden die Rohrleitungen mit einer Begleitheizung ausgestattet. Diese verhindert das Einfrieren des Wassers in den Fallleitungen und sorgt für einen störungsfreien Betrieb – auch bei frostigen Temperaturen.