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ACO Haustechnik


6. Installation von Leichtflüssigkeitsabscheidern


Was sind die wichtigsten Punkte, die bei der Wahl des Raums zu berücksichtigen sind?

Zugänglichkeit

Es ist grundsätzlich bei der Planung zu berücksichtigen, dass der Raum für die Installation des Leichtflüssigkeitsabscheiders gut zugänglich ist. Mit Blick auf die Entsorgungsmöglichkeiten sind zudem je nach gewählter Ausbaustufe die folgenden Fragestellungen zu beachten:

Absaugung durch… Fragestellungen zur Raumplanung
Saugschlauch (Basisausführung) 1. Raum mit Fenster: Kann ein Raum mit einem Fenster gewählt werden, welches gut zugänglich bzw. für das Einbringen des Saugschlauchs geeignet ist?
2. Raum ohne Fenster: Kann ein Raum gewählt werden, der über die Kellerflure das Durchziehen/Einbringen des Saugschlauchs ermöglicht?
Direktabsaugleitung (=fest verlegte Absaugleitung)
mit Anschlusspunkt für Saugwagen im Außenbereich
1. Gefälle: Ist es möglich, die Direktabsaugleitung vom Anschlusspunkt für den Saugwagen bis zum Leichtflüssigkeitsabscheider mit Gefälle zu verlegen
(Mauerdurchführungen, Brandschutz, etc.)?
2. Kann die Direktabsaugleitung so kurz und mit so wenig Bögen wie möglich zum Leichtflüssigkeitsabscheider verlegt werden?

Platzbedarf

Die Größe des Aufstellraums muss ausreichen, damit entsprechend Freiraum für Entsorgung und Wartung gegeben ist. Dies betrifft sowohl die Länge wie auch die Höhe des Raumes:

  • Über den Deckeln des Leichtflüssigkeitsabscheiders muss sich ein Freiraum von mindestens 50 cm Höhe befinden.
  • Um den Leichtflüssigkeitsabscheider herum muss sich in zwei Richtungen mindestens ein Freiraum von 50 cm befinden.

Je nach gewähltem Produkt mit weiteren Anbauteilen (Innenreinigung, Entsorgungspumpen) ist es ratsam, zusätzlichen Raum vorzusehen, damit eine Bedienung bzw. Wartung dieser Anbauteile ebenfalls problemlos erfolgen kann.

Raumtemperatur

Grundsätzlich gelten die folgenden Vorüberlegungen zur Raumtemperatur:

  • Je geringer die Raumtemperatur, desto mehr Ablagerungen werden sich im Laufe der Zeit innerhalb des Leichtflüssigkeitsabscheiders ansammeln. Dies erhöht den Reinigungsaufwand. Im schlimmsten Fall können Verstopfungen auftreten. Die gleiche Problematik trifft natürlich auf die angeschlossenen Zulaufrohre zu.
  • Je höher die Raumtemperatur, desto mehr fällt die Abscheidewirkung. Hohe Raumtemperaturen können sich auch auf die Behälterstatik auswirken. Stellen die Raumtemperaturen ein Problem dar, so sind – auch mit Blick auf Brandlasten – Leichtflüssigkeitsabscheider aus nicht brennbaren Materialien (z.B. Edelstahl) zu bevorzugen.

Es ist nicht möglich hier allgemein gültige Mindest- bzw. Maximaltemperaturen festzulegen, es stellt sich auch die Frage, ob Räume mit hohen Temperaturen aus arbeitssicherheitstechnischen Erwägungen überhaupt in Betracht kommen, zudem stellen die zurückgehaltenen Leichtflüssigkeiten ein weiteres Risiko dar.


Muss ein frei aufgestellter Leichtflüssigkeitsabscheider an der Bodenplatte befestigt werden?

Zunächst muss der Leichtflüssigkeitsabscheider auf einer ebenen Aufstellfläche positioniert werden. Nachdem der Leichtflüssigkeitsabscheider mit verschiedenen Anschlüssen versehen worden ist (Zu- und Ablaufleitung, eventuell feste Entsorgungsleitung) kann eine Bewegung des Leichtflüssigkeitsabscheiders im Betrieb ausgeschlossen werden. Eine weitere Befestigung ist nicht nötig.

Leichtflüssigkeitsabscheider zur freien Aufstellung von ACO Haustechnik können nicht in überflutungsgefährdeten Bereichen installiert werden, da keine entsprechenden Befestigungssets vorhanden sind.


Was ist bei ACO Haustechnik Leichtflüssigkeitsabscheidern aus Kunststoff zum Erdeinbau mit Blick auf eine mögliche Überhöhung zu beachten?

Überhöhung (h) bedeutet, dass die Oberkante des Abscheiders über dem/den Rost/Rosten der angeschlossenen Entwässerungsrinnen oder Bodenabläufe liegt.

Bei einem wegen Erreichung der maximalen Speichermenge geschlossenem Ablaufrohr führt eine Überhöhung dazu, dass sich weiterzulaufendes Abwasser nicht im Abscheiders aufstauen kann. Dies hätte zur Folge, dass auch die angesammelte Leichtflüssigkeit auf die Oberfläche ausgetragen wird.

Für die von ACO Haustechnik erhältlichen Leichtflüssigkeitsabscheider aus Kunststoff zum Erdeinbau (Coalisator P Reihe) ist eine Überhöhung (X) von 85 mm ausreichend, befindet sich die Rückstauebene jedoch auf einem höheren Niveau, so ist gemäß DIN 1999-100 die Rückstauebene als Bezugspunkt zu wählen.


Wie ist die Verrohrung zwischen Entwässerungsgegenständen und Leichtflüssigkeitsabscheider auszuführen?

Gemäß DIN EN 858-2 sind alle zulaufseitig verwendeten Rohre und Rohrverbindungen zur Abscheideranlage hin aus leichtflüssigkeitsbeständigen Materialien herzustellen.

Grundsätzlich wird empfohlen, den Anschluss über geeignete Verbinder oder Doppelmuffen so auszuführen, dass eine Entfernung des Leichtflüssigkeitsabscheiders aus dem Rohrsystem zu einem späteren Zeitpunkt mit einfachen Mitteln durchgeführt werden kann. Weiterhin sind die Bedingungen aus DIN 722-2 zu beachten.

Kunststoffrohr (PE, PP, PVC)

Kunststoffrohr (PE, PP, PVC) Gussrohr (KML) Edelstahlrohr (1.4301 und höher)


Was ist bezüglich der Ausführung von Zulaufleitungen und deren Entlüftung zu beachten?

Es ist darauf zu achten, dass das Abwasser dem Abscheider beruhigt zugeführt wird, da eventuelle Verwirbelungen die Abscheidewirkung beinträchtigen. Es empfiehlt sich bei Anschluss von Fallleitungen, die Übergänge auf die horizontale Rohrleitung mit höchsten 45° Bögen und einem geeigneten Zwischenstück herzustellen. Anschließend sollte eine ausreichend lange Beruhigungsstrecke vorhanden sein.

Die Zulaufleitungen von Leichtflüssigkeitsabscheidern müssen nicht entlüftet werden, da angeschlossene Ablaufsysteme über keine Geruchverschlüsse verfügen dürfen und die Deckel der Abscheider und Probenahmetöpfe/-schächte nicht geruchsdicht ausgeführt sind.


Was ist bei der Planung von Entsorgungsleitungen zu beachten, bzw. wie sind diese auszuführen? (Leichtflüssigkeitsabscheider mit Direktabsaugung)

Werden für Leichtflüssigkeitsabscheider der oben genannten Ausbaustufen fest verlegte Entsorgungsleitungen verlegt, so sind folgende Punkte zu beachten:

  • Die Entsorgungsleitung ist so kurz wie möglich zu halten.
  • Umlenkungen sind mit Rohrbögen 45° oder weniger auszuführen.
  • Die Entsorgungsleitung ist mit Gefälle zum Abscheider zu installieren.
  • Für die Entsorgungsleitung kommen nur Druckrohre infrage, die mindestens dem Nenndruck PN 6 und DN 65 (OD 75 mm) entsprechen.
  • Bei längeren Entsorgungsleitungen sind größere Rohrdurchmesser (90 oder 110 mm) zu empfehlen, damit die Rohrreibungsverluste minimiert werden können.

Die Verbindung der Druckleitungssegmente kann auf verschiedene Arten erfolgen, sie ist aber abhängig vom Material der Druckleitung. Die Verarbeitungsangaben der entsprechenden Hersteller sind zu beachten.


Zusammenfassung

  1. Die Aufstellräume für Leichtflüssigkeitsabscheider müssen gut zugänglich sein. Es ist besonders darauf zu achten, dass die Einbringung des Saugschlauches bzw. die Installation einer festen Absaugleitung problemlos erfolgen kann.
  2. Um den Leichtflüssigkeitsabscheider herum ist für Wartungs- Entsorgungs- und Inspektionszwecke ein Freiraum von mindestens 50 cm in zwei Richtungen sowie nach oben zu gewährleisten.
  3. Eine Befestigung der Abscheider auf der Bodenplatte werksseitig ist nicht vorgesehen.
  4. Wird ein Leichtflüssigkeitsabscheider im Erdreich verbaut und befindet sich sein Deckel zu einem Mindestmaß höher als der Rost der Zulaufrinnen oder Bodenabläufe, so kann nach Rücksprache mit der zuständigen Behörde auf ein Warngerät verzichtet werden.
  5. Zulaufseitig sind beständige Rohrsysteme zu verwenden. Die Verbindungen können entweder mit Muffen oder geeigneten Verbindern/Krallen sichergestellt werden.
  6. Bei langen Zulaufleitungen bzw. bei Installation von Zulaufleitungen in unbeheizten Räumen sind Dämmungen zu empfehlen.
  7. Fallleitungen müssen über geeignete Zulaufberuhigungen an Leichtflüssigkeitsabscheider angeschlossen werden, ansonsten kann die Wirksamkeit des Abscheiders beeinträchtigt werden.
  8. Zulaufleitungen an Leichtflüssigkeitsabscheider brauchen nicht entlüftet zu werden, da sowohl die Abscheider als auch optional vorhandene Probenahmetöpfe/-schächte nicht dicht ausgeführt sind.
  9. Entsorgungsleitungen aus geeignetem Druckrohr (mindestens Druckstufe PN 6) müssen so kurz wie möglich geplant werden. Bei langen Entsorgungsleitungen können große Mengen Abwasser nach Beendigung des Absaugvorgangs wieder zurück in den Abscheider fließen.

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