Browser nicht unterstützt

Sie verwenden einen alten Browser, den wir nicht mehr unterstützen. Bitte verwenden Sie einen modernen Browser wie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox für eine optimale Webseitenbedienung.

ACO Haustechnik


7. Installation und Wartung


Einbringen der Ablaufkörper

Eingießen

Bereits bei der Herstellung der Betondecke kann der Flachdachablauf (bzw. der Ablaufkörper/Isolierkörper) mit eingegossen werden. Während der vorbereitenden Phase ist dazu der Ablaufkörper bereits an die Abflussleitung anzuschließen und gegen Auftrieb oder Verschiebung zu sichern. Zum Schutz des Innenlebens und der Rohrleitung muss ein Bauzeitschutzdeckel auf den Ablaufkörper aufgesetzt werden. Dieser wird entfernt, sobald aufgrund der Erstellung des weiteren Bodenaufbaus das Aufsatzstück in den Ablaufkörper gesetzt werden kann.

Die Dachabläufe sind vor dem Einbetonieren so zu fixieren, dass beim Verdichten des Betons keine Lageveränderung eintreten kann. Es ist darauf zu achten, dass der Festflansch leicht unterhalb der Betonoberfläche liegt, da die Entwässerung nicht durch einen Höhenversatz behindert werden darf.

Aussparung

Die Abmessung der Aussparung ergibt sich aus Konstruktion und Ausführung des Ablaufkörpers. Man unterscheidet zwischen Aussparungen, die vorgegeben werden, und solchen, die nachträglich in der bereits fertig gestellten Decke hergestellt werden sollen.

Bei vorgegebenen Aussparungen ist ein Längsschlitz zweckmäßig. Dadurch steht genügend Spielraum für den Ablaufkörper zur Verfügung. Auch kann der Ablaufkörper über die freibleibende Öffnung des Durchbruches, nach entsprechender Verschalung unterhalb der Decke, vergossen werden.

Die Aussparungsmaße sind auf den jeweiligen Ablaufkörper abzustimmen. Dabei ist der größte Außenumfang unterhalb des Pressdichtungsflansches zu beachten. Soll der Pressdichtungsflansch ebenfalls noch in die konstruktive Decke eingelassen werden, so ist der Außendurchmesser des Randes bzw. Flansches zu berücksichtigen.

Bei Abläufen mit senkrechtem Abgang sollte bei der Aussparung eine Einfüllöffnung für das Vergießen mit Beton von oben vorgesehen werden.

Bei Abläufen mit seitlichem Abgang kann man im Allgemeinen davon ausgehen, dass Ablaufkörper und anzuschließende Rohrbogen bereits vormontiert in die Aussparung eingesetzt werden.

Darauf können die Maße der erforderlichen Aussparung entsprechend abgestimmt werden. Nachträgliches Ändern von Aussparungen ist meistens mit Schwierigkeiten verbunden, oft sogar aus statischen Gründen unmöglich.

Wird der Durchbruch nachträglich durch örtliche Bohrung hergestellt, ist eine genaue Vermassung für die Aussparung erforderlich. Dabei muss besonders auf eine entsprechende Befestigung und nachträgliches Vergießen des Ablaufkörpers geachtet werden.

Hierbei sollten zweckmäßig Ablaufkörper mit rundem Gehäuse und senkrechtem Abgang eingesetzt werden.

Kernbohrung

Kernbohrungen werden nachträglich in bestehenden Betondecken angebracht. Sie sind erforderlich, um Durchführungen für Lüftungs- oder Entwässerungsobjekte über Geschossdecken hinweg zu ermöglichen.

Der Durchmesser und die Ausführung der benötigten Kernbohrungen für Dachabläufe hängen von deren Abmessungen und Funktion ab.


Bei Kaltdächern ist stets darauf zu achten, dass der Abdichtflansch des Ablaufkörpers im Rohbeton versenkt wird. Dies ist nötig, da die Entwässerung nicht durch Höhenversatz behindert werden darf.

Es sind zwei Kernbohrungen (sogenannte Stufenbohrungen) durchzuführen. Dies gilt sowohl für Guss- wie auch für Edelstahlabläufe.

Die Bohrung (Ø c) dient der Aufnahme des Grundkörpers, die Bohrtiefe ergibt sich aus der konstruktiven Deckenstärke.

Die Bohrung (Ø a) umfasst die Auflagefläche des Abdichtflansches, wobei die Bohrtiefe von dessen Höhe (b) vorgegeben wird.


Gussabläufe können nicht direkt ins Trapezblech eingesetzt werden. Dazu ist ein Abdeckblech* erforderlich.

Um den Ablaufkörper exakt im Abdeckblech positionieren zu können, muss zudem der passende Isolierkörper für den Flachdachablauf in das Abdeckblech eingesetzt werden.

Die Verbindung von Abdeckblech und Trapezblech muss nach DIN 18807 erfolgen. Die Befestigung des Abdeckblechs am Trapezblech ist wie folgt auszuführen:

■ Zwei Verbindungselemente am Querrand im Obergurt

■ Je ein Verbindungselement neben jedem überdeckten Steg

■ Verbindungselemente am Längsrand, Abstand: 120 mm

* Es ist zu beachten, dass jeder Ausschnitt die Tragfähigkeit verringert. Der Tragfähigkeitsnachweis des Verbunds von Abdeckblech und Trapezblech kann nur vom Statiker ausgeführt werden.


Edelstahlabläufe können ebenfalls nicht direkt ins Trapezblech eingesetzt werden. Dazu ist ein Aufnahmeblech erforderlich.

Die Verbindung von Aufnahmeblech und Trapezblech muss nach DIN 18807 erfolgen. Die Befestigung des Aufnahmeblechs am Trapezblech ist wie folgt auszuführen:

  • Zwei Verbindungselemente am Querrand im Obergurt
  • Je ein Verbindungselement neben jedem überdeckten Steg

Es ist zu beachten, dass jeder Ausschnitt die Tragfähigkeit verringert. Der Tragfähigkeitsnachweis des Verbunds von Abdeckblech und Trapezblech kann nur vom Statiker ausgeführt werden.


Bauzeitschutz

Damit die Ablaufkörper während der Bauphase von Verunreinigungen freigehalten werden, sind diese mit einer Bauzeitenschutzkappe zu versehen.

Vor der Montage der Ablaufkörper oder Kiesfangkörbe sind die Bauzeitenschutzkappen zu entfernen.


Heizung

Optional bietet ACO für Flachdachabläufe eine Heizung an, so dass ein Einfrieren des Ablaufes verhindert wird. Dies erhöht nicht nur die Funktionssicherheit des Entwässerungssystems auch bei Minustemperaturen, sondern wird auch von DIN 1986-100 empfohlen.

Vor allem bei Häusern in extremer Lage, bei Anschluss an Trennkanalisation, bei Bauten, die in den Wintermonaten zeitweise nicht beheizt werden, Abläufe, die sich Kältezonen mit Minusgraden befinden können, sollten mit einer Flachdachheizung ausgestattet sein.

Die Vorschriften nach VDE und die örtlichen EVU Vorschriften müssen beachtet werden. Um einen unnötigen Energieverbrauch vorzubeugen, ist die Flachdachheizung bereits mit einem Thermostat ausgerüstet. Die Einschalttemperatur liegt bei ca. +5 °C.


Einbringung der Dichtungsbahnen

An die Pressdichtungsflansche der Flachdachabläufe aus Gusseisen können sowohl Bitumenbahnen wie auch hochpolymere Dichtungsbahnen angeschlossen werden. Bei der Verwendung von hochpolymeren Dichtungsbahnen mit geringer Dicke ist jeweils eine Zwischenlage einlagig unter und über der Dichtungsbahn mit zu verpressen. Dadurch werden eventuell vorhandene Unebenheiten von Fest- und Losflansch des Ablaufs ausgeglichen.

Die Zwischenlagen können auch aus der gleichen Dichtungsbahn bauseitig hergestellt werden. Zusätzlich sind die Vorschriften des Herstellers der Dichtungsbahn zu beachten. Nach Aufsetzen des Losflanschs müssen die Muttern über Kreuz mit einem maximalen Drehmoment von 20 Nm angezogen werden. Entscheidend ist jedoch das Anzugsmoment, welches vom Dichtungsbahnhersteller vorgegeben wird.


Abdichtung zwischen Ablaufkörper und Oberteil

Gemäß DIN 1986-100, Kapitel 5.7.3.1 müssen zweiteilige Flachdachabläufe eine dichte Verbindung zwischen Ablauf und Aufstockelement (Oberteil) aufweisen. Dadurch wird verhindert, dass bei rückstauendem Abwasser aus der Rohrleitung die Wärmedämmung durch Regenwasser beschädigt werden kann. Bei den Oberteilen für die Flachdachabläufe aus Gusseisen gehört stets ein Abdichtring zum Lieferumfang. Dieser wird zwischen Ablaufkörper und Oberteil eingesetzt.

Verlängerung des Oberteils

Bei einigen Dachaufbauten ist die Aufbauhöhe des Oberteils aus Gusseisen nicht ausreichend. In diesen Fällen ist es möglich, zwischen dem Oberteil und dem Ablaufkörper bauseits ein handelsübliches SML-Rohr einzusetzen, dass zuvor auf die jeweils erforderliche Einbauhöhe abzulängen ist. Je nach verwendeten Ablaufkörper aus Gusseisen können SML-Rohr mit verschiedenen Durchmessern verwendet werden:

  • Ablaufkörper DN70/DN100: Verlängerung mit SML-Rohr DN 100
  • Ablaufkörper DN 125/150: Verlängerung mit SML-Rohr DN 150

Abdichtung zwischen Ablaufkörper und Oberteil

Gemäß DIN 1986-100 müssen zweiteilige Flachdachabläufe eine dichte Verbindung zwischen Ablauf und Aufstockelement (Ablaufkörper) aufweisen. Dadurch wird verhindert, dass bei Verstopfung der Rohrleitung die Dämmschicht durch Regenwasser beschädigt werden kann. Bei den Ablaufkörpern für die Flachdachabläufe aus Edelstahl gehört stets ein Dichtelement zum Lieferumfang. Dieses wird zwischen Ablaufkörper und Unterteil eingesetzt.

Anpassung an den Dachaufbau

Mit dem Unterteilen 2-teiliger Dachabläufe können Wärmedämmschichten von 25 – 200 mm Dicke überbrückt werden. Bei dickeren Wärmedämmschichten ist ein zusätzliches Passrohr identisch der Nennweite des Einlaufkörpers in DN 70, DN 100 oder DN 125 in entsprechender Länge einzusetzen.


Wartung

Gemäß DIN 1986-3 sind Dachabläufe und die zugehörigen Notablaufsysteme mindestens zweimal im Jahr zu inspizieren und zu warten.

Nach unerwarteten starken Unwettern mit Orkanböen wird aber dringend empfohlen, jeweils zusätzliche Prüfungen anzusetzen, da in diesen Fällen durch die Heftigkeit der Unwetter stets Beeinträchtigungen der Ablaufsysteme durch herumwirbelnde Gegenstände erwartet werden müssen.

Während dieser Wartungsarbeiten sind die folgenden Tätigkeiten durchzuführen:

1. Prüfung auf ungehinderten Zu- und Ablauf

Das Umfeld des Ablaufkörpers ist auf folgende Fragestellungen zu begutachten:

  • Kann das Regenwasser ungehindert in den Ablaufkörper gelangen? (keine Erhebungen im Dachaufbau sichtbar, keine Gegenstände auf dem Dach, die den Zulauf des Regenwassers blockieren, etc.)
  • Ist die Ablaufleitung frei von Ablagerungen? Gegebenenfalls ist dies dadurch zu prüfen, indem Wasser über Wasserschläuche oder Eimer in die Abläufe gekippt wird. Dadurch kann das Abflussfähigkeit der Rohrleitung überprüft werden

2. Reinigen der Schmutzfänger und Einlaufroste

Durch Witterungseinflüsse können größere Gegenstände (Äste, Steine, Laub) am Schmutzfänger liegen bleiben bzw. gelangen zwar durch den Rost, blockieren anschließend jedoch den Ablaufkörper. Alle diese Gegenstände sind zu entfernen. Der Rost und der Schmutzfänger sind anschließend zu Reinigen und von Ablagerungen zu befreien.

3. Funktionskontrolle der Heizung

Die elektrischen Anschlüsse der Heizungen an das Spannungsnetz sind auf Unversehrtheit zu prüfen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Kabelverbindungen keine Risse oder Beschädigungen aufweisen. Weiterhin muss geprüft werden, ob die elektrischen Anschlüsse an eine funktionierende Spannungsquelle angeschlossen wurden.

4. Prüfen auf richtigen Sitz der Funktionsteile bei Druckströmungsabläufen

Entwässerungssysteme mit Unterdruckentwässerung können nur mit dem gewünschten Unterdruckeffekt arbeiten, wenn die dazu vorgesehenen Funktionsteile im Ablaufkörper richtig positioniert sind.

Zum Vergleich mit einer beispielhaften korrekten Darstellung befinden sich im ACO Haustechnik Dachkatalog entsprechende Einbauvorschläge.

Bei Bedarf sind die Teile wieder so entsprechend der Herstellerangaben anzuordnen, dass die ordnungsgemäße Funktion des Ablaufsystems erneut gegeben ist.

5. Ersetzen fehlender oder defekter Teile

Werden bei den zuvor benannten Tätigkeiten fehlende oder defekte Teile bemerkt, so sind entsprechende Ersatzbauteile der Hersteller einzusetzen. Zur generellen Prüfung wird daher empfohlen, die entsprechenden Produkt- und Montageanleitungen der Hersteller mit der jeweiligen Bausituation zu vergleichen.


Zusammenfassung

  1. Beim Einbringen von Flachdachabläufen ist stets darauf zu achten, dass der Dichtungsflansch etwas tiefer im Beton liegt. Dies ist unabhängig von der Methode der Einbringung (Eingießen, Aussparen, Kernlochbohrung) zu beachten.
  2. Bei Trapezblechdächern ist unbedingt darauf zu achten, dass die Ablaufkörper auf dafür passende Abdeck- oder Aufnahmebleche gesetzt werden.
  3. Es wird dringend empfohlen, die Ablaufkörper während der Bauphase mit Bauzeitschutzdeckeln zu versehen. Dadurch kann während der Bauzeit kein Schmutz oder andere Gegenstände in den Ablaufkörper oder die Rohrleitung gelangen.
  4. Die Flanschverschraubungen dürfen mit einem maximalen Anzugsmoment von 20 Nm angezogen werden.
  5. Kommen sehr dünne Dichtungsbahnen zum Einsatz so müssen bauseits Zwischenlagen ober- und unterhalb der Dichtbahn eingelegt werden. Dadurch kann eine dichte Verbindung zwischen Flansch und der Abdichtung hergestellt werden.
  6. Flachdachabläufe, die über zwei Abdichtebenen verfügen, sind zwingend mit Dichtelementen zwischen dem Ablaufkörper und dem Oberteil bzw. Unterteil zu installieren. Ansonsten können bei Verstopfungen Beschädigungen der Dämmebene durch austretendes Regenwasser auftreten.
  7. Flachdachablaufsysteme sind mindestens zweimal im Jahr auf Beschädigungen, Ablagerungen und Verstopfungen zu kontrollieren.

Weitere Themen zu Flachdachabläufen:

ACO Haustechnik Profi Chat