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ACO Haustechnik


3. Normen, Zulassungen und Genehmigungen


„Rückstauverschlüsse nach DIN EN 13564“ – was bedeutet das?

Werden Rückstauverschlüsse nach DIN EN 13564 gefertigt, so müssen diese nach einheitlichen Kriterien bezüglich Brandverhalten, Dichtheit, Festigkeit und Dauerhaftigkeit hergestellt und geprüft werden.

Für die Festlegung von allgemeinen Anforderungen, Bau- und Prüfgrundsätze, Angaben zu Werkstoffen und zur Bewertung und Überprüfung der Leistungsbeständigkeit werden verschiedene Normen herangezogen:

DIN EN 13564-1 unterscheidet Rückstauverschlüssen nach folgenden Kriterien:

  • Nach der Verwendung
  • Nach dem Anwendungsbereich
  • Nach der Anzahl der vorhandenen selbsttätigen Verschlüsse und Notverschlüsse

1. Verwendung: Rückstauverschlusses in einem Kellerablauf oder in einer horizontalen, durchgehenden Rohrleitung

Bodenablauf/ mit Rückstauverschluss

Die Rückstausicherung kann Teil eines Kellerablaufs sein. Die Abwasserzuführung kann sowohl über den Rost wie auch über einen seitlichen Zulauf erfolgen.

Rückstauverschluss für horizontale, durchgehende Rohrleitung

Die Rückstausicherung befindet sich in einem Rohrstück, die Abwasserzuführung erfolgt ausschließlich über die Zulaufmuffe.

Wie oben gezeigt, bezieht sich die Verwendung also auf die Gestaltung des Produkts und den Einbauort. Rückstauverschlüsse für durchgehende Rohrleitung werden auch als „Rücktauverschlüsse für horizontale Rohrleitungen“ bezeichnet.

2. Anwendungsbereich nach Abwasserart

DIN EN 13564 unterscheidet für die Verwendung von Rückstauverschlüssen drei Abwasserarten, diese sind:

  • Regenwasser
  • fäkalienfreies Abwasser (Grauwasser)
  • fäkalienhaltiges Abwasser (Schwarzwasser)

Es ist darauf zu achten, dass sich die Begriffe „fäkalienfrei“ und „fäkalienhaltig“ in diesem Zusammenhang ausschließlich auf häusliches Abwasser beziehen, da Rückstauverschlüsse nicht für gewerbliche Anwendungen in Frage kommen.

3. Anzahl der selbsttätigen Verschlüsse und Notverschlüsse

Ein selbsttätiger Verschluss ist ein Teil des Rückstauverschlusses, der die Rohrleitung bei auftretendem Rückstau selbsttätig verschließt. (siehe hierzu DIN EN 13564, Teil 1, Ziffer 3.1)

Ein Notverschluss ist ein Teil des Rückstauverschlusses, der das Verschließen der Rohrleitung durch Betätigung von Hand ermöglicht.


Einteilung von Rückstauverschlüssen

Anhand der zuvor getroffenen Unterscheidungen nach Verwendung und Anwendungsbereich teilt DIN EN 13564-1 Rückstauverschlüsse abhängig von der Anzahl der selbsttätigen Verschlüsse und der Notverschlüsse in folgende Typen ein:

Typ Verwendung Anwendungsbereich Anzahl selbsttätige Verschlüsse Anzahl Notverschlüsse
O Horizontale Rohrleitung Regenwassernutzungs- anlage 1 keine
1 Horizontale Rohrleitung Regenwassernutzungs- anlage 1 1*
2 Horizontale Rohrleitung Regenwassernutzungs- anlage/ fäkalienfreies Abwasser 2 1*
3 Horizontale Rohrleitung Fäkalienfreies und fäkalienhaltiges Abwasser 1 (pneumatisch oder elektrisch) 1
4 In Bodenabläufe eingebaut Fäkalienfreies Abwasser 1 1*
5 In Bodenabläufe eingebaut Fäkalienfreies Abwasser 2 1*

* Kann mit einem selbsttätigen Verschluss kombiniert sein

DIN EN 13564, Teil 1, Ziffer 4 legt weiterhin fest, dass bei Rückstauverschlüssen des Typ 1, 2, 4 oder 5 der Notverschluss mit einem selbsttätigen Verschluss kombiniert sein darf. Daher verfügen diese Rückstauverschlüsse in der Praxis nicht über zwei bzw. drei Verschlüsse wie die obige Tabelle nahelegen würde.

Rückstauverschlüsse gemäß DIN EN 13564 werden immer anhand der oben genannten Typologie klassifiziert und müssen den Vorgaben und Bestimmungen der vorgenannten Norm entsprechen.

Für alle Mitgliedsländer der Europäischen Union bedeutet dies:

  1. Jeder Hersteller/Anbieter von Hebeanlagen muss seine Produkte nach den Vorgaben der DIN EN 13564-1 produzieren und prüfen.
  2. Die Hebeanlagen müssen den konstruktiven Vorgaben aus DIN EN 13564-1 (abhängig vom Typ) entsprechen.
  3. Die Hersteller müssen die Rückstauverschlüsse mit dem Zeichen „CE“ kennzeichnen, ein Typenschild am Produkt anbringen und eine Leistungserklärung zur Verfügung stellen.

ACO Haustechnik stellt auf der Seite dop.aco.com Leistungserklärungen für alle Rückstauverschlüsse bereit, die mit dem CE Zeichen gekennzeichnet sind. Es können nur diese Leistungserklärungen zur Einsicht verlangt werden. Die Aufforderung zur Vorlage weiterer Dokumente (etwa spezielle deutsche Zulassungen) ist nicht zulässig.


Welche minimalen Rohrleitungsquerschnitte müssen durch Rückstauverschlüsse für durchgehende Rohrleitungen ohne Rückstau zur Verfügung stehen?

Solange kein Rückstauereignis vorliegt, muss anfallendes Abwasser nahezu ungehindert durch den Rücktauverschluss in Richtung Kanal ablaufen können.

DIN EN 13564, Teil 1 legt für die zuvor getroffene Einteilung nach Typen folgende relative Vorgaben fest:

Typ Anforderung
0, 1 und 2 Der selbsttätige Verschluss muss sich mindestens bis zu einer Füllhöhe von 70% des Innendurchmessers des Zulaufrohres öffnen, um das Abfließen von Abwasser zu ermöglichen.
3 Notverschluss und Betriebsverschluss müssen geöffnet sein, solange kein Rückstau anliegt.
Es muss jeweils ein Durchflussquerschnitt von mindestens 90% der Querschnittsfläche des Zulaufrohres vorhanden sein.

Wie schnell müssen Rückstauverschlüsse des Typs 3 im Rückstaufall die Rohrleitung verschließen?

Gemäß DIN EN 13564, Teil 1, Ziffer 6.3 muss der Schließvorgang spätestens dann beginnen, wenn das Rückstauniveau maximal 100 mm beträgt. Die Schließzeit darf dann nicht mehr als eine Minute betragen.


Wie wird die Dichtheitsprüfung der Rückstauverschlüsse nach DIN EN 13564 durchgeführt?

DIN 13564, Teil 2, Ziffer 3.4.1 legt die Prüfanordnung für Rückstauverschlüsse fest:

Vereinfachter Prüfaufbau nach DIN EN 13564-2, Ziffer 3.4.1:

  • (1) Vorrichtung zu Erstellung des Prüfdrucks mit Messeinrichtungen
  • (2) Rückstauverschluss

Je nach Typ des Rückstauverschlusses, fordert DIN EN 13564 Dichtheitsprüfung der folgenden Komponenten:

  • Gehäuse (alle Typen)
  • Betriebsverschluss (Typ 0, 1 und 2)
  • Notverschluss (Typ 2 und 3)

Die verschiedenen Komponenten sind dabei über den zuvor gezeigten Prüfaufbau wie folgt zu prüfen:

Fokus Prüfdruck Prüfzeit Maximale Leckage-Menge
Gehäuse 0,5 bar 5 Minuten 0,5 Liter
Betriebsverschluss 0,5 bar 5 Minuten 0,5 Liter
Notverschluss 0,5 bar 30 Minuten 1 Liter

Alle Rückstauverschlüsse von ACO Haustechnik erfüllen die Vorgaben der zuvor genannten Prüfanforderungen.


Welche zusätzliche Prüfung wird für Rückstauverschlüsse Typ 3 (für fäkalienhaltiges Abwasser) durchgeführt?

Rückstauverschlüsse für fäkalienhaltiges Abwasser werden zusätzlich noch auf ihre Funktionalität geprüft, falls ein definierter Festgegenstand während des Schließvorgangs im Rückstauverschluss liegt.

Zu diesem Zweck definiert DIN EN 13564, Teil 2, Ziffer 3.4.3.2 einen Scheuerlappen, der die folgenden Anforderungen aufweisen muss:

  1. Die Abmessungen müssen mindestens 400 x 500 mm betragen
  2. Die Masse des Lappens muss in trockenen Zustand eine Dichte von 400 g/m2 aufweisen
  3. Der Lappen muss aus Baumwolle bestehen.

Zur Durchführung der Prüfung sind von diesem Lappen vier Streifen entsprechend den Vorgaben aus DIN EN 13564-2, Ziffer 3.4.3.2 abzuschneiden, aufeinander zu legen und zusammen zu heften.

Der so entstandene Prüflappen wird anschließend im Rücktauverschluss so verlegt, dass er sich mittig im Bereich des selbsttätigen Verschlusses befindet.

Die Prüfung gilt als bestanden, wenn

  • die Schließzeit des selbsttätigen Verschlusses erneut nicht mehr als 60 Sekunden beträgt, und
  • bei der durchzuführenden Dichtheitsprüfung erneut nicht mehr als 0,5 Liter Wasser innerhalb des Prüfzeitraums nachgefüllt werden müssen.

Alle Rückstauverschlüsse für fäkalienhaltiges Abwasser von ACO Haustechnik erfüllen diese Vorgaben.


Zusammenfassung

  • DIN EN 13564-1 unterscheidet Rückstauverschlüssen nach verschiedenen Typen, abhängig vom Anwendungsbereich, der Verwendung und dem Vorhandensein von selbsttätigen Verschlüssen und Notverschlüssen
  • Je nach Typ können Rückstauverschlüsse für Regenwasser, fäkalienfreies häusliches Abwasser und fäkalienhaltiges häusliches Abwasser verwendet werden.
  • Nur Rückstauverschlüsse des Typs 3 sind für fäkalienhaltige Abwässer geeignet.
  • Rückstauverschlüsse nach DIN EN 13564 sind zwingend nach dieser Norm zu prüfen und mit dem CE Zeichen zu markieren und mit einem Typenschild zu versehen. Es ist weiterhin durch den Hersteller eine Leistungserklärung bereitzustellen.
  • Die Gehäuse und Verschlüsse von Rückstauverschlüssen sind gemäß DIN EN 13564 mit einem Prüfdruck von 0,5 bar zu beaufschlagen. Innerhalb von festgelegten Prüfzeiten dürfen dabei Grenzwerte für die Leckage-Menge nicht überschritten werden
  • Bei Rückstauverschlüssen des Typs 3 wird zusätzlich noch ein Scheuerlappentest durchgeführt. Hier wird geprüft, ob der Rückstauverschluss auch in der vorgegebenen Zeit schließt, wenn sich definierte Festkörper im Rückstauverschluss befinden. Weiterhin darf auch nicht die festgelegte Leckage-Menge im Prüfzeitraum überschritten werden.

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